Caldera Blanca · Wanderung zum größten Vulkankrater auf Lanzarote am Rande des Timanfaya Nationalparks · 458m Höhe · Krater 1200m Durchmesser.
Die Wanderung zur Caldera Blanca startet in dem kleinen Ort Mancha Blanca südlich von Tinajo. Der kleine Wallfahrtsort liegt am Rande des Nationalparks Timanfaya und gehört zum Ort Tinajo. Bekannt ist Mancha Blanca wegen der Kirche "Ermita de Los Dolores" und der jährlichen Wallfahrten dorthin. Wir konzentrieren uns heute aber auf die Wanderung durch die Lavafelder hinauf zur "Caldera Blanca".
Die Anfahrt mit dem Auto geht entweder vom Timanfaya Naturpark aus - also aus Yaiza kommend - vorbei an der Einfahrt zum Nationalpark Timanfaya selbst weiter auf der Landstraße LZ67 vorbei am Besucherzentrum (Centro de Visitantes) bis kurz vor Mancha Blanca. Dort kann man links in eine kleine Schotterstraße hineinfahren und dann das Auto abstellen. Von hier sieht man schon die Caldera Blanca und den Montaña Calderata aus der schwarzen Lavamasse in hellem Ocker herausragen. Die genaue Position der Caldera Blanca zeigt unsere Google Map unten.
Kommt man von der La Geria auf der Landstraße LZ56 über Tinguatón, biegt man in Mancha Blanca nach links ab Richtung Yaiza/Timanfaya und fährt nach dem Ortschild dann rechts hinein in die Schotterstraße bis zur Parkmöglichkeit oder sogar bis zur Infotafel (Bild rechts). Am Start des Wanderweges befindet sich ein Schild - eine Informationstafel. Dieses unten abgebildete Schild zeigt am Anfang des Weges die Route und gibt einige Informationen in 3 Sprachen (es-en-de).
Foto der Infotafel am Anfang des Wanderweges bei Mancha Blanca. Unser kleines Bild oben zeigt die offizielle Wanderführerin Arminda von Senderismo Lanzarote, die uns zur Caldera Blanca führte und uns mit allen Informationen professionell versorgte.
Die Caldera Blanca - der weisse Kessel - entstand vor ca. 1 Million Jahren und ragt heute mit seiner hellen Farbe kontrastreich aus dem ihn umflossenen schwarzblauen Lavameer wie eine Insel heraus. Neben ihm befindet sich die kleine Schwester Montaña Calderata. Die Einheimischen sagen auch "Islote" dazu - Inselchen. Als 1736 nach 6 Jahren Dauer die Lava erstarrte, blieb die Caldera Blanca stolz inmitten des Meeres aus schroffen, blauschwarzen, dunkelbraunen Lavabrocken stehen. Ein Lavastrom ergoss sich auch zwischen die Caldera Blanca und den Montaña Calderata. Auf dem Weg zu Caldera Blanca durchquert man diesen Lavafluss.
Der Wanderweg von Mancha Blanca aus zieht sich zuerst einige Kilometer durch dieses Meer aus scharfkantigen und schroffen Steinformationen. Nur einige Flechten findet man hier - ansonsten gleicht die Ebene der Landschaft eines noch unbesiedelten und gerade entdeckten Planeten. Der Weg ist mit Schotter und Lavakies bedeckt und führt teilweise auch direkt über erstarrtes Lavagestein hinweg. Abseit des Weges kann man keinen Fuß setzen ohne sich die Schuhe aufzureißen an den scharfkantigen Brocken. Man kommt vorbei an sogenannten Lavabomben - große haushohe Lavabrocken, Lavakugeln, die einst wie Bomben vom Himmel flogen. Man durchquert Flussläufe in denen die dünnflüssige kochende Lava wie ein Fluss durch die teilweise bereits erstarrte Lavalandschaft floss. Der Weg geht hinab in solche Flusstäler und am anderen Ufer des Flusses wieder hinauf...
Der Wanderweg schlängelt sich einige Kilometer durch die Lavawüste zwischen mannshohen Brocken aus blauschwarzem Vulkangestein und die Gruppe läuft im "Gänsemarsch" den Schotterweg entlang.
Majestätisch ragt die helle Caldera Blanca zusammen mit der kleinen Schwester Montaña Calderata aus dem schwarzen Lavameer.
Immer die Caldera Blanca majestätisch vor uns haben wir nach einer halben Stunde das Lavameer durchquert und beginnen den Anstieg über die Flanke des Montaña Calderata weiter zum Hauptziel, dem großen Krater. Zwischendurch wird die Gruppe von unserer offiziellen Wanderführerein gut über Pflanzen und Natur ebenso wie über die Geschichte informiert.
Blick in den kleineren Krater des Montaña Calderata, in dem früher von den umliegenden Bauern auch Nutzpflanzen kultiviert wurden. Heute zeigt der Krater seine durch die Erosion geformte sanfte Seite und lädt ein zum Hineingehen.
Der Weg geht ab jetzt bergan bis hinauf an den Kraterrand - ist aber leicht zu finden und zu gehen. Oben angekommen - nach Überwindung der etwa 300 Höhenmeter - öffnet sich der Blick in den ca. 300m tiefen Krater mit 1200m Durchmesser! Vom Kraterrand hat man einen herrlichen Blick hinein in den grossen Kessel der Caldera Blanca und auf die Insellandschaft bis zum Meer.
Der Weg führt uns weiter - einmal um den ganzen Krater herum hinauf zum höchsten Punkt. Am Kraterrand-"Gipfel" steht eine Betonsäule - ein Vermessungspunkt - ein Kipfelkreuz gibt es hier nicht. An dieser Stelle machen wir am Kraterrand auf den Felsenplatten eine halbstündige Pause und genießen den 360 Grad Rundumblick. Der ideale Platz für schöne Erinnerungsfotos und ein Studium der Lavaflüsse und des Lavameers, das die Caldera Blanca umgibt!
Kolkrabe "Arthur" ist natürlich neugierig, wer heute so alles auf dem Gipfel des Kraters in seinem Revier sitzt und ob es ein Stück Ziegenkäse oder Apfel als Belohnung gibt.... Manchmal hat er auch seine Freundin dabei und wird richtig aufdringlich, wenn nichts für ihn abfällt.
Vom Kraterrand bietet sich ein 360 Grad Rundumblick nach Süden über die Timanfaya Berge oder auch nach Norden bis hin zum Risco de Famara. Dazu bedarf es allerdings eines klaren Tages mit guter Fernsicht. Hier sind einige Eindrücke vom Rand des Kraters der Caldera Blanca:
Obwohl der Kraterrand der Caldera Blanca nur 458 Meter hoch ist, hat man doch einen beeindruckenden Inselrundblick aufs Meer, auf den Naturpark Timanfaya und mit super Wetterglück bis zur Insel Fuerteventura vorbei am Atalaya de Femés und nach Norden bis zu den Bergen von Famara, La Graciosa und Montaña Clara.
Auf der Rückwanderung widmen wir uns noch der sehr interessanten und faszinierenden Vegation, die auf den schwarzen Lavabrocken gedeiht. Hier findet der Betrachter farbenfrohe, wunderschöne Gebilde - Flechten, Moose und winzige Büsche, die von der Nachtfeuchtigkeit und der Feuchtigkeit im ständigen Wind profitieren. Hier einige Fotos dieser einzigartigen Lava-Vegetation:
Am Ende des Rückweges führt der Pfad wieder zurück durch das Lavasteinmeer. Mit unvergesslichen Eindrücken, mit Durst auf ein kühles Bier und Hunger auf einen Teller Tapas - aber auch mit Lust zu weiteren Inselwanderungen - erreichen wir wieder unser Auto. Es war ein herrlicher Tag.
Hier noch einige Tipps für Menschen, die das erste Mal diese Wanderung machen:
Bitte gute Schuhe - feste Wanderschuhe mit griffiger Sohle - anziehen, genügend Trinkwasser und leichte Verpflegung mitnehmen. Wirksamer Sonnenschutz - Mütze, Hut und Sonnencreme - ist ganz wichtig!
Bei stärkerem Wind sollte man diese Wanderung nicht durchführen, denn auf dem Kraterrand gibt es nichts zum festhalten und der Wind hat vollen Angriff über die Kraterwand nach oben. Das kann sehr gefährlich werden!
Wir wünschen Ihnen einen erlebnisreichen Wandertag!
Redaktion Lanzarote-virtual – Text/Fotos © Peter Wiegner
Lanzarote-virtual Link Tipp
Vulkan Krater Caldera de los Cuervos
Wanderung um den Vulkan und in den Krater der "Caldera de los Cuervos"
Wer auf Lanzarote Urlaub macht oder auch hier lebt, der muss eigentlich mindestens einmal auch um den Berg und in den Krater „Caldera de los Cuervos“ wandern. Der Vulkan liegt ausserhalb des „Parque Nacional de Timanfaya“ (Timanfaya Nationalpark) und darf ohne Führung bewandert werden! Wandern Sie mit uns hier!
Wer auf Lanzarote Urlaub macht oder auch hier lebt, der muss eigentlich mindestens einmal auch um den Berg und in den Krater „Caldera de los Cuervos“ wandern. Der Vulkan liegt ausserhalb des „Parque Nacional de Timanfaya“ (Timanfaya Nationalpark) und darf ohne Führung bewandert werden! Wandern Sie mit uns hier!