Wanderung um den Vulkan und in den Krater der "Caldera de los Cuervos"


Wer auf Lanzarote Urlaub macht oder auch hier lebt, der muss eigentlich mindestens einmal auch um den Berg und in den Krater „Caldera de los Cuervos“ wandern. Dieser Berg ist ein typisches Beispiel für einen Vulkan, der nur einmal gleich zu Anfang ausgebrochen ist und bei dem die Explosion diesen großen tiefen Krater geformt hatte. Der Vulkan liegt ausserhalb des „Parque Nacional de Timanfaya“ (Timanfaya Nationalpark) und darf ohne Führung bewandert werden! Der Ausgangsort ist mit dem Auto (Mietwagen) gut erreichbar und dort gibt es auch ausreichende Parkplätze (siehe Google Map unten).

Der Vulkan Caldera de los Cuerdos
Bild: Auf der Wanderung zum Vulkanberg Caldera de los Cuervos.


Das Interessante an dieser Wanderung ist, dass man den ganzen Vulkanberg auf einem schön angelegten Wanderweg umrunden kann. Zuerst muss leider etwas gesagt werden: Wichtig ist bitte, dass niemand den Weg verlässt und bitte nicht auf den Berg hinaufläuft oder abseits des Weges seine eigene Spur zieht. Es waren bereits genug Ignoranten unterwegs, die leider ihre Spuren an den unmöglichsten Stellen hinterlassen haben und die Verwaltung musste deshalb Teile des Weges seitlich absperren. Ebenso sollte bitte beachtet werden, dass keine Tempotücher oder sonstiger Zivilisationsmüll hinterlassen wird - es handelt sich um eine geschützte Landschaft! Danke für Ihr Verständnis.

Man benötigt keine spezielle Ausrüstung ausser gute Schuhe, bei denen nicht ständig der lose Aschekies in den Schuh fällt, denn der Weg ist mit Asche (Picon/Lapilli) bedeckt und man läuft auf weichem lockeren Boden. Nicht zu vergessen ist eine Flasche Wasser und guter Sonnenschutz, denn hier gibt es keinen Schatten. Wer empfindlich gegen Wind ist, sollte sich ebenfalls geeigneten Schutz mitnehmen, denn der Wind bläst oftmals heftig und ständig. 

Der etwa 5 km lange Rundwanderweg startet vom Parkplatz an der Straße von der La Geria Richtung Mancha Blanca / La Vegueta (siehe Google Map unten). Zuerst laufen wir durch die einzigartigen Lavafelder, die der Ausbruch in den Jahren 1730 bis 1736 geformt hatte. Der Vulkan „Caldera de los Cuervos“ war einer der ersten, der seinerzeit entstand. Heute zeigen sich rund um den Berg bereits viele kleine Flechten auf den scharfkantigen Lavabrocken - Moose, weiße und gelbe Flechten - wilder Tabak und Dornlattich - aber auch invasive Pflanzen, die aus dem porösen und sandigen Boden besonders auf der Nordseite des Berges, wo der Wind ständig Feuchtigkeit vom Meer heranträgt, wachsen.

Flechten auf den Vulkansteinen
Bild oben: Flechten und Moose wachsen auf den nach Norden gerichteten Lavasteinflächen.
Bild unten: Weggabelung zur Umrundung der Caldera de los Cuervos
Weggabelung am Montaña los Cuervos

Wenn wir den Weg vom Parkplatz bis zum Vulkanberg hinter uns haben, stehen wir vor einen Weggabelung mit einem Schild, welches den Wanderer dreisprachig informiert (Bild oben). Wer hier nach links läuft, startet zur Umwanderung des Vulkanberges - wer nach rechts läuft, kommt schnell an den Einstieg in den Krater. Der Vulkankrater ist begehbar - auch hier führen gelegte Aschewege direkt auf den Grund des Kraters und in ihm rundherum.

Aber zuerst gehen wir links um den ganzen Berg herum. Wir bleiben stets auf dem markierten und angelegten Wanderweg! Schwarze Lavasandhänge an der Südseite des Vulkans geben einen Eindruck, wie hier über lange Zeit der Ascheregen niederging. Andererseits zeigen Lavaschlacken und Brocken, mit welcher Gewalt die Explosion doch stattgefunden hatte. Einzelne tonnenschwere Felsen liegen herum, die einst auf dem Krater geschleudert wurden. Seit dem Ausbruch hat hier nur die Erosion durch Wind, Sonne, Regen und Hitze die Landschaft weiter geformt. 

Wanderweg um die Caldera de los Cuervos
Bild: Wanderweg rund um den Vulkanberg.



Immer wieder gleitet das Auge über die weitern Lavafelder um den Berg, die aus sanften, sich ständig wiederholenden Wellen, Aschehügeln, Tälern, Höhlen, Löchern und einzigartigen Lavasteinskulpturen besteht. In der Ferne sehen wir die Silhouette der Timanfaya Feuerberge. Eine von der Erde über der alten Oberfläche neu geformte und für den Menschen nicht mehr nutzbare Landschaft!

Lavalandschaft Lanzarote

Wanderweg Vulkanumrundung

Bilder: Eindrücke vom Wanderweg rund um den Vulkanberg Caldera de los Cuervos.

Vegatation in der Lava

Nach etwa dreiviertel des Rundwanderweges kommt die Belohnung: der Weg führt uns jetzt direkt in den Krater hinein, wir gehen in die nach Norden zeigende Öffnung des Vulkankraters. Auch hier ist ein angelegter Weg, der ohne spezielle Ausrüstung begangen werden kann. Im Krater wird die gewaltige Kraft direkt spürbar und man kommt sich sehr klein vor aber doch irgendwie wie ein Vulkanforscher, der diesen einzigartigen Ort des nur knapp 300 Jahre zurückliegenden Ereignisses erforschen darf. Verschiedene Lavafarben, Lavaformen, Lava-Aschebereiche verdeutlichen die unterschiedlichen Zeiten und Materialien der Explosion des Ausbruchs. Überhängende erstarrte Felsen, Höhlen, rostrote, braune und schwarze Steinmassen erheben sich rundum in und über dem Krater.



Weg in den Krater des Vulkans

Bilder: Impressionen aus dem Inneren des Vuklankraters. Hier führt der Weg hinab und im Krater rund herum, um die verschiedenen Felsen und Lavaformen und -Farben zu erkunden. Ein bleibendes und sehr eindrucksvolles Erlebnis!

Blick im Krater auf die Kraterwände

Rundweg im Krater des Vulkans

Anschließend wandern wir wieder zurück über die sanfte Lava-Asche-Landschaft mit Blick auf den Montaña Negra und den Monataña Ortiz bis zum Parkplatz unseres Autos. Die Eindrücke des Tages und besonders die Innenansicht des gewaltigen Kraters der Caldera de los Cuervos bleiben uns noch für eine längere Zeit in Erinnerung!

Blick auf den Krater der Caldera de los Cuervos
Bild: Blick nochmals auf die Nordostseite des Kraters auf dem Weg zurück zum Parkplatz.

Redaktion Lanzarote-virtual – Text/Fotos © Peter Wiegner


Google Map Caldera de los Cuervos



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